Management des Nationalparks Kalkalpen
Ausgangslage
Der international, von der Weltnaturschutzorganisation, anerkannte Nationalpark Kalkalpen (Kategorie II der IUCN, Ramsar, Europaschutzgebiet) ist einer von 6 österreichischen Nationalparks und arbeitet mit diesen im Rahmen der Dachmarke „Nationalparks Austria“ zusammen. Ziele in der gemeinsamen Strategie der Nationalparks sind:
- Konsequenter und nachvollziehbarer Schutz der Natur
- Abstimmung der Richtlinien für das Schutzgebietsmanagement
- Erfahrungsaustausch und Zusammenarbeit bei Natur-, Arten- und Lebensraum-Schutzprogrammen, Forschung und Monitoring, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit.
Internationale Konventionen wie das „Übereinkommen zur biologischen Vielfalt“ (Bgbl. 213/1995) oder die „Alpenkonvention“ sehen die Zusammenarbeit und Verbindung von Schutzgebieten im Rahmen ökologischer Netzwerke vor. Das Naturpotential zwischen den Nationalparks Kalkalpen in Oberösterreich, Gesäuse in der Steiermark und dem Wildnisgebiet Dürrenstein (Rotwald) in Niederösterreich bietet ungeahnte Möglichkeiten der Zusammenarbeit und Vernetzung, verbunden mit regionaler Wertschöpfung.
Ein Hotspot der Alpen liegt daher in den nördlichen Kalkalpen und verbindet 15 Schutzgebiete unterschiedlicher Kategorie mit einer Gesamtgröße von über 2000 Quadratkilometer. Die Vernetzung erfolgt im Rahmen der Initiative „ECONNECT“. Der Nationalpark Kalkalpen ist ein repräsentativer Ausschnitt der österreichischen Großlandschaft der nördlichen Kalkalpen.
ECONNECT-Pilotregion „nördliche Kalkalpen“
Seit der offizieller Eröffnung des Nationalparks Kalkalpen (NPK) im Jahr 1997 hat sich eine gewisse Breite und Aufgabenfülle aufgrund folgender Zielsetzungen ergeben:
- Schutz von natürlichen Abläufen, Lebensräumen und Arten;
- Besucher sollen Erholung, Bildung und Information finden.
- Die Entwicklung der Nationalpark Region mit den 16 Gemeinden wird auf Basis einer Rahmenvereinbarung mit 12 Handlungsfeldern unterstützt.
Das Management der Nationalpark Ges.m.b.H. konzentriert sich auf die Kernaufgaben in den Bereichen:
- Naturraummanagement
- Forschung und Monitoring
- Besucher und Kommunikation
- Externe Beziehungen
- Organisation
Leitbild und Strategie
Langfristige Vision des Nationalparks Kalkalpen ist es, dynamische Wildnis, artenreiche Lebensräume und naturnahe Kulturlandschaften über Generationen zu schützen (Leitbild des Nationalparks Kalkalpen).
Mittelfristiges Ziel ist es:
- ein Schutzgebiet zu schaffen indem der
- Ablauf natürlicher Entwicklung auf Dauer sichergestellt und
- 75 % der Nationalpark Fläche, dass sind 156 km², Wildnisbereich ist.
Die Managementziele des Nationalparks wurden im 3. Unternehmenskonzept 2008-12 festgelegt und werden nach den Plänen des Wildnis- und Biodiversitätskonzeptes (WIBIK) umgesetzt:
Plan
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Zusammenfassendes Planungsziel
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Unternehmensziele 1-27
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Wildnis
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Wildnis zeigt wie Natur wirklich ist! Altbestände und Reste von Urwäldern sind die Kernstücke des NPK. Gemeinsam mit natürlichen Abläufen sind sie Motor einer ungeahnten Vielfalt an Arten und Lebensräumen.
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1. NP Erweiterung
2. ökologischer Verbund
3. 75 % Wildnis
12. Wildnisdefinition
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Bio-diversität
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Biodiversität ist die wesentlichste Lebensgrundlage für uns Menschen. Um diese zu erhalten, beschäftigt sich der NPK mit der ganzheitlichen Betrachtung alles Lebendigen an Tier- und Pflanzenarten in ihrer Genen- und Lebensraumvielfalt.
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5. Biodiversitätsinseln
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Arten
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Der NPK ist „Reich an Arten“, die durch besonderen Schutz ihrer Lebensräume oder durch gezielte Maßnahmen erhalten oder wiederhergestellt werden sollen.
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4. Schutzkonzepte
6. Stützung des Luchsbestandes
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Monitoring
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Im NP ist der Ablauf natürlicher Entwicklung auf Dauer sichergestellt. 209 km² dienen als Beispiels- und Vergleichsfläche, die zeigt, wie sich die Natur und Landschaft ohne Nutzung entwickelt. Durch Dauerbeobachtungen (Monitoring) werden Erkenntnisse über diese Entwicklung gewonnen.
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7. rel.Inventare im Bio-Office
8. Biotopkartierung
9. 3 Inventare abgeschl.
10. Monitoringprogramme
11. Entwicklungsparameter
13. Sukzessionsflächen
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Besucher
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Durch persönliche Erlebnisse soll den Menschen Einblick in die Zusammenhänge der Natur geboten werden. Mehr Verständnis und Respekt vor der Natur soll zu umweltgerechtem Handeln und zur Sicherung natürlicher Lebensgrundlagen beigetragen.
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19. Reduktion des motorisierten Individualverkehr
15. 90 % Besucher auf 10 % Fläche
16. Wildniskonzept
14. Bildungsprogr.Wildnis
17. Gesamtkonzept Einricht.
18. Kompetenz- u. Servicezentren
23. NPs-Austria
24. intern. Verpflichtungen
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Wissen
Kommuni-kation
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Sammeln, aufbereiten und verfügbar machen von Erkenntnissen dient der gezielten Information, Angebotsentwicklung und Imagesteigerung über den ökologischen und wirtschaftlichen Nutzen des NPK.
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20. Marke NP u. Wildnis
21. Image des NP
22. Rahmenvereinbarung NP-Region
25. Organisationsstruktur
26. MM und Kommunikation
27. motivierte Umsetzung
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Organisation
Zur Erreichung der Unternehmensziele bedarf es einer effizienten Organisation die sich in 4 Besucherbetriebe, 11 Fachbereiche und die Geschäftsführung gliedert.